Männer, die keine Vorsorgeuntersuchungen auf Prostatakrebs wahrnehmen, haben ein deutlich erhöhtes Sterberisiko durch diese Krankheit. Eine entsprechende niederländische Studie basiert auf 20-jährigen Nachbeobachtungsdaten von 161.000 Männern im Alter von 55 bis 69 Jahren aus sieben europäischen Ländern, darunter Finnland, die Niederlande und Schweden. Die sogenannte European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer (ERSPC) startete 1990 in acht Ländern.
Im Ergebnis zeigte sich, dass von 72.460 zur Vorsorge eingeladenen Männern mehr als 12.400 (etwa jeder Sechste) zu keinem Termin erschienen waren. Diese Gruppe wies ein um 45 % höheres Sterberisiko auf als Teilnehmer von entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen. Im Vergleich: Vorsorgeteilnehmer hatten ein um 23 % niedrigeres Sterberisiko, während Nichtteilnehmer ein um 39 % erhöhtes Risiko hatten.
Die Forscher betonen die Notwendigkeit, die Gründe für die geringe Teilnahme zu erforschen und Strategien zu entwickeln, um mehr Männer zur Vorsorge zu bewegen. Eine höhere Beteiligung könnte maßgeblich zum Erfolg eines nationalen Prostatakrebs-Screening-Programms beitragen. Mediziner sehen in den Ergebnissen einen Hinweis darauf, dass der Nutzen von Vorsorgeuntersuchungen bei Prostatakrebs möglicherweise größer ist als bislang angenommen.
Chard, A. et al.
EAU25 Press Release: Worse outcomes for men who avoid prostate cancer screening
EAU-Pressemitteilung
3/2025