Dass ein hoher Alkoholkonsum krebsfördernd ist und im Speziellen das Risiko für Hautkrebs erhöht, ist bekannt. Jetzt fanden Wissenschaftler aus den Niederlanden heraus, dass insbesondere Weißwein die Gefahr für eine Krebserkrankung stark ansteigen lässt. Wenn jemand fünf oder mehr Gläser wöchentlich davon trank, riskierte er eine um 31 % höhere Gefahr für ein invasives kutanes Plattenepithelkarzinom als ein Nichttrinker.
Alkohol wird eine immununterdrückende Wirkung nachgesagt. Deshalb hat die International Agency for Research on Cancer (IARC) ihn in die Gruppe-1-Karzinogene eingeordnet. Um zu untersuchen, inwieweit Alkohol das Hautkrebsrisiko fördert, wurden drei Studien zu diesem Thema näher unter die Lupe genommen. Aussagen über dosisabhängige Zusammenhänge von hellem und dunklem Bier, Weiß- und Rotwein sowie von Schnaps sollten gefunden werden.
Im Ergebnis bestätigte sich ein klarer dosisabhängiger Zusammenhang. Jedes täglich getrunkene Glas Alkohol mit durchschnittlich 12,8 g Alkoholgehalt ließ das Risiko für den weißen Hautkrebs um 22 % ansteigen. Der Alkohol wirkte sich bei den Frauen empfindlicher aus als bei den Männern. Zwei bis drei Prozent der kutanen Plattenepithelkarzinome sind auf den Alkoholkonsum zurückzuführen, sobald 20 g pro Tag getrunken werden.
Was die Wissenschaftler etwas überraschte war die Tatsache, dass insbesondere Weißwein im Vergleich zu den anderen untersuchten alkoholischen Getränken das Hautkrebsrisiko stärker ansteigen ließ. Möglicherweise sind eine erhöhte Acetaldehyd- und Sulfit-Konzentration im Vergleich zum Rotwein oder ein geringerer Anteil von antioxidativ wirkenden Polyphenolen verantwortlich.
Hier stehen weitere Untersuchungen an, um dieses Studienergebnis bestätigen zu können und auch, um eine mögliche Ursache in anderen störenden Lebensstil-Faktoren zu finden.
Siiskonen, S. et al.
Alcohol Intake is Associated with Increased Risk of Squamous Cell Carcinoma of the Skin: Three US Prospective Cohort Studies
Nutrition and Cancer
2016; 68(4): 545–553.